Der Werdegang war so abenteuerlich und Erlebnissreich, dass alles in Allem ein Buch füllen würde.
Ich versuche hier die ganze Geschichte nur in Kurzform zu interpretieren, Edi Kaufmann im März 2015.
Im Jänner 1982 veranstaltete Fred Schweinsteiger (Vater von Sebastian) das erste (und auch letzte) Profi-Schirennen in Oberaudorf. Es gab in Europa davor (ab 1979) schon Parallel- Slaloms und Riesenslaloms in Saas Fee (Nestor Burgener) und Sölden (Andre Arnold). Es kam die Idee für den ersten Abfahrtslauf im Profimodus mit 2 Durchgängen in Europa zu veranstalten. Hier kam mir sofort die "Hohe Salve" in Söll in den Sinn. Bis zum Jahr davor war Bob Beattie der Manager der US Profi Tour.
Nun hatten 3 neue Leute das Sagen in USA - und jetzt komme ich in Europa dazu:
Otto Tschudi, Paul Carson, Ed Rodgers - Edi Kaufmann (Europa) und Satoshi Masuda in Japan. Bereits am nächsten Tag nahm ich Kontakt mit diesen Leuten auf.
Nach einigen Wochen hatten wir einen Besprechungstermin für Juli in Cooper Mountain in Colorado vereinbart. Einen Tag vor der Abreise in Zürich habe ich zu Hause erst erfahren, dass man für die USA ein Visum benötigte. Noch in der Nacht fuhr ich mit einem Zeitungstransporter nach Wien, damit ich um 8 Uhr morgens im US-Konsulat sein konnte. Um 8:30 Uhr hatte ich das Visum. Mit dem nächsten Taxi ging es nach Wien-Schwechat und mit dem nächsten Flieger nach Zürich. Pünktlich um 13 Uhr flog ich Richtung Amerika - siehe Grafik.
Bereits beim Frühstück warteten Paul und Otto auf mich. Hernach fuhren wir mit dem Auto von Denver nach Cooper Mountain. Bereits am nächsten Tag erarbeiteten wir einen 50-Seitigen Vertrag für 1 Abfahrt und 1 Slalom im folgenden Dezember im Rahmen der "Profi-Welt-Tour) aus. Zwei Tage später war ich über Denver - New York - Frankfurt - München wieder auf dem Weg nach Hause. Bereits am folgenden Tag begann ich mit der Sponsoren suche, wir benötigten für Organisation und Preisgeld 1,5 Millionen Schilling. Alle in Frage kommenden Sponsoren hatten eine Fernsehübertragung zur Bedingung. Die Produktionskosten vom ORF lagen auch bei ca. 1,5 Millionen Schilling also Gesamtkosten ATS 3 Millionen.
Anfang August waren am Innsbrucker Tivoli die österreichischen Schwimmmeisterschaften. Ich fuhr zum Übertragungswagen des ORF und traf mich da mit dem damaligen Chef-Regisseur Luky Schmidleitner. Ich zeigte ihm den Vertrag und die Sache mit der Profi-Abfahrt. Er zeigte sich begeistert und sagte mir, dass ich zu diesem Zwecke nach Wien auf den Küniglberg kommen müsste um das Ganze mit dem damaligen Chef Teddy Podgorsky zu besprechen.
Nach ca. 2 Stunden Besprechung und der Vorgabe der Bedingungen, fuhr ich mit einem Vertrag für 110 Fernsehminuten nach Hause. Die Euphorie und Vorfreude war entsprechend groß. Die Bergbahnen Söll (GF Alois Kaufmann), der Großraum „Wilder Kaiser–Brixental“ (unter GF Hans Haselsberger), der örtliche Tourismusverband (Obmann Gidi Steinbacher) und die Gemeinde traten als Sponsor der ersten Stunde auf. Diverse Firmen konnten in den nächsten Wochen und Monaten verpflichtet werden.
Unter meiner Führung wurde ein 17-köpfiges Organisationskomitee gegründet. Die Pistenpräparierung wär ohne Bergbahnen (Betriebsleiter Hans Gratz und Herbert Holzer) mit der Schischule Söll unter Sepp Embacher nicht möglich gewesen. Karl Koch organisierte ca. 30 Personen, die teilweise beim „Stempeln“ waren – mit diesen Leuten wurden Großteils die renntauglichen Voraussetzungen für die Rennstrecken geschaffen. Hans Embacher, Albert Koller und Toni Weiss organisierten die technische Durchführung und leisteten ein gewaltiges Pensum an Arbeit für die Gesamtorganisation. Rennleiter war Ernst Lorenzi aus Sölden und sein Stellvertreter Otto Fiegl. Luggi Dengg der Chef-Redakteur von der „Skiwelt – Tenniswelt“ übernahm die Pressearbeit. Im Gasthof „Post“ wurde ein Pressezentrum mit 6 Telex Geräten (Fax gab es noch nicht) eingerichtet. Den Erfolg sieht man in der PRESSEMAPPE.
Im Spätherbst kam dann der ORF mit Lucky Schmidleitner (Chef-Regisseur) und Ossi Felber (wirtschaftlicher Leiter) und eine Streckenbegehung durchzuführen. Hier wurden die Kamerapositionen bestimmt und die technischen Voraussetzungen für die Fernsehübertragung geschaffen. Täglich wurde für die Organisation gearbeitet und eine Veranstaltungsbroschüre erstellt. Der Termin kann immer näher, aber das Wichtigste für die Rennen fehle uns noch immer – der Schnee!
Viele namhafte Rennläufer hatten sich schon angekündigt. Bei der ISPO (Internationale Sportartikel Messe) in München haben wir unter anderen auch mit den 3 Erstplatzierten von der „Amateur – Weltmeisterschaft“ 1978 in Garmisch Patenkirchen verhandelt. Sepp Walcher†, Michael Veith und Werner Grissmann. Erfolgreich teilgenommen hat dann Michael Veith. Grissmann und Walcher konnten dann aus terminlichen Gründen nicht kommen. Sepp Walcher ist dann später beim einen Hobbyrennen leider tödlich verunglückt.
Private Website von Edi Kaufmann
Vize Präsident Pro Ski International von 1982 bis 1986
Profi-Ski-Europa 1979 bis 1986